Hochtour Silvretta

Vom 09. Bis 11. Juli ging es für vier Hochtourengeher der Alpenvereinssektion Weißenburg in die südliche Silvretta. Beim Aufstieg von Lavin zur Chamonna Linard stellten die Bergsteiger fest, dass in den Hochlagen auch des südlichen Alpenhauptkamms noch sehr viel Schnee in diesem Jahr liegt. Nach der Ankunft an der kleinen, urigen Bergsteigerhütte wurden wir sogleich von den beiden ehrenamtlichen Hüttenwarten Janine und Markus begrüßt, die uns den Aufenthalt mit einem tollen Essen und ihrer Herzlichkeit versüßt haben.

Am nächsten Tag sollte dann das Gipfelziel, die formschöne Felspyramide des Piz Linard durch die Südwand begangen werden: Aufgrund der hohen Schneelage konnte ein Großteil der Wand durch ein ausgeprägtes Schneefeld und eine steile Schneerinne relativ problemlos bestiegen werden.  Allerdings ist die Tour recht steinschlaggefährdet, so dass wir in den Felspassagen sehr auf die lockeren Steine achten durften. Nach ca. 3,5 h hatten wir den Gipfel erreicht und von dort bot sich ein toller Ausblick vor allem auch in die benachbarte Bernina und in die Ortleralpen.

Beim Abstieg ins Tal unternahmen wir noch einen kleinen Abstecher zur Fuorcla Glims, um dort für den nächsten Tag mögliche Tourenziele zu erkunden. Nach einer kurzen Pause trabte plötzlich ein  junger Hirsch ganz entspannt über den Übergang und wir waren ganz erstaunt, dass in einer Höhe von 2800 m Höhe sich überhaupt Rotwild bewegt.

Am nächsten Tag hat uns der Neuschneefall der Nacht einen Strich durch unsere Tourenpläne gemacht, so dass wir nach einer kurzen Tour auf den Hüttengipfel Piz Glims den Weg durch das Val Sagliains nach Lavin eingeschlagen hatten. Der Weg durch das Tal ist sehr abwechslungsreich, führt durch teilweise zugewuchertes Gelände immer schön am Bach entlang mit vielen Wasserkaskaden bis zur Bahnstation des Vereinatunnels. Auch wenn der Sonntag nicht mehr auf einen ausgeprägten Gipfel geführt hat, so war der Abstieg durch das schöne Val Sagliains doch eine gelungene Alternative.