Touren-Wochenende
Nur wer etwas wagt, kann auch gewinnen.
Das alljährliche Wanderwochenende stand an und die Wetteraussichten waren am Anfang der Woche alles andere als gut. Zum Wochenende hin wurden die vorhergesagten Niederschlagsmengen zwar geringer, aber nicht wirklich gut. Mit einer gehörigen Portion Zweckoptimismus entschieden wir trotzdem, zu fahren - und das war auch gut so. Das erste Regengebiet zog nachts, während wir in der Hütte schliefen, über uns hinweg. Am Samstagmorgen waren die Schauer durchgezogen und wir konnten wie geplant losgehen. Wir machten uns an den Aufstieg zum Hüttengipfel, dem Stolzenberg. Im weiteren Verlauf folgten wir dem Bergkamm nach Norden über den Rosskopf ins Skigebiet. Das Wetter zeigte sich weiterhin stabil, so konnten wir über den Stümpfling zum Bodenschneid-Gipfel weitergehen. Unser nächstes Ziel war eine Rast am Bodenschneid Haus. Kurz bevor wir das Haus erreichten, fielen dann tatsächlich ein paar Regentropfen. Bei einer Kaffeepause im Haus wurde der Regen stärker. Nach unserer Pause war der Regen auch wieder vorbei. Zurück ging es auf dem Sommerweg zur Firstalm und dann weiter zum Spitzingsee. Dort nutzten ein paar Unentwegte die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad, bevor es zur Hütte zurückging. Auch in der zweiten Nacht hörten wir den Regen prasseln. Rechtzeitig zum Frühstück war es wieder vorbei. Wir entschieden uns, zum Abschluss die Brecherspitze zu besteigen. Die liegt quasi schon auf dem Heimweg und der Gipfelgrat trocknet schnell ab. Zur Belohnung hatten wir dann auch noch Sonnenschein oben am Gipfel. Bevor wir die Heimreise antraten gab es eine Stärkung auf der unteren Firstalm. Dort konnten wir noch ein seltenes Himmelsschauspiel beobachten - eine Wolke, die in Regenbogenfarben leuchtet. Der Fachmann nennt das Zirkumhorizontalbogen. Die Lichtbrechung, die zur Aufspaltung in die Spektralfarben führt, entsteht dabei an Eiskristallen in der Wolke.
Gut, dass wir es trotz der vermeintlich schlechten Wetterprognosen gewagt haben.
Helmut Auernhammer
Tourenleiter
