Edelweissabend
Alpenverein im Wandel
Der Einladung zum Edelweißabend der DAV-Sektion Weißenburg am 11.11. waren viele Mitglieder und Gäste gefolgt. Sie wurden vom 1. Vorsitzenden, Dieter Wirth ebenso herzlich begrüßt wie das Musik-Duo Anita+Andrea. Ein besonderer Dank ging an die Familie Pflaumer, die den Gasthof „Goldener Adler“ extra für die Veranstaltung geöffnet haben.
In seiner Festrede konnte Dieter Wirth auf ein ebenso ereignis- wie erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die erfahrenen Wander- und Tourenleiter hatten wieder Ausflüge in die nähere Umgebung, in den bayerischen Wald und in die Alpen organisiert. Von den Schneeschuhtouren, Klettersteig- und Hochtouren sollte es später noch einige Bilder zu sehen geben.
Unter der Rubrik „Neues in der Sektion“ verwies er auf die Verbesserung des Brandschutzes in der Weißenburger Hütte. Der, ab 12 Übernachtungsplätzen vorgeschriebene zweite Fluchtweg soll über einen Balkon im ersten Stock und eine Leiter realisiert werden. Der entsprechende Bauantrag wurde vom Architekturbüro Hochreiter und Lechner ausgearbeitet und im Oktober 2022 beim LRA Miesbach eingereicht. Ein großer Dank gilt Rainer Hochreiter, ohne dessen Erfahrung und Engagement es kaum möglich gewesen wäre, die Fülle an Bestimmungen und Nachforderungen zu erfüllen. Seit September 2023 ist das Brandschutzkonzept genehmigt und soll im März/April 2024 unter Leitung des 2. Vorstandes Florian Michel umgesetzt werden. „Wir sind uns sicher, dass unsere Hütte durch den Anbau des Fluchtbalkons nicht nur sicherer, sondern insgesamt auch aufgewertet wird.“
Eine große Aufgabe kommt auf die Sektion beim Thema Klima- und Umweltschutz zu. Der Deutsche Alpenverein hat sich als erster großer Bergsport- und Naturschutzverband die Klimaneutralität zum Ziel gesetzt, die er bis Ende 2030 erreichen will. Dieter Wirth ging auf konkrete Herausforderungen aus dem praktischen DAV-Leben ein: So müssen Hochtouren früher im Jahr stattfinden, mache Wege können wegen Steinschlag gar nicht mehr genutzt werden. Einige Hütten müssen früher im Jahr schließen, weil kein Trinkwasser mehr zur Verfügung steht, wie z.B. das Watzmannhaus. Andere müssen ganz schließen, wie B. das Hochwildhaus in den Ötztaler Alpen, dessen Giebelwand wegen des Auftauens des Permafrostbodens absackte.
„Wir sehen also, wir müssen handeln, denn wir haben keine zweite Welt. Aber wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Enkeln. D.h. für uns, dass wir bei unseren Unternehmungen und Planungen die CO²-Bilanz berücksichtigen und durch Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen die Emissionswerte senken müssen. Denn wir wollen auch in Zukunft unseren Bergsport in einer gesunden Welt betreiben können.“
Was hat die Sektion bisher gemacht? Die Stromversorgung in der Geschäftsstelle und auf der Hütte im Spitzing wurde auf Ökostrom umgestellt und es wurden sparsame LED-Leuchtmittel eingebaut. Es wird versucht, die Wanderungen und Touren so umweltfreundlich als möglich zu organisieren und z.B. mit dem Reisebus, der Bahn, oder zumindest mit Kleinbussen und in Fahrgemeinschaften zu fahren.
Auch mit Blick auf die wachsenden Herausforderungen haben die Wander- und Tourenleiter für 2024 ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Es wird wieder eine Schneeschuh- und eine Skitour geben, es geht in den bayerischen Wald, in die Voralpen und rund um unsere schöne Hütte im Spitzinggebiet. Für etwas Anspruchsvollere haben wir einen Klettersteig und zwei Hochtouren im Programm und die Mehrtagestour von unserem Ralf darf auch nicht fehlen. Walter Pickl führt wieder die Gemeinschaftsfahrt durch, die diesmal den Bayrischen Wald zum Ziel hat. Dann gibt es natürlich die Heimatwanderungen und die immer beliebter werdenden Seniorenwanderungen in unsere nächste Umgebung. Nicht zu vergessen die Skigymnastik und die Nordic-Walking-Treffs mit unserer Silke, sowie die beliebte Radltour. Für nicht mehr so Aktive sind Monatsabende zu empfehlen, wo wieder interessante Themen geplant sind. Last but not least wollte Dieter Wirth auf die Denkmalpflegegruppe unter der Leitung von Reinhard Winkler hinweisen, die ehrenamtlich auf der Wülzburg tätig sind. „Hier kann man sich ebenfalls engagieren, denn unser Schlattich sucht immer Helfer in seinem Team.“
Wie üblich am Edelweißabend waren die Jubilare eingeladen, die für ihre langjährige Mitgliedschaft und Treue zur Alpenvereinssektion Weißenburg geehrt wurden.
Für 25 Jahre waren das Florian Barthel, Hannes Büttner, Waltraud Foistner, Uwe Heine, Tim Hoyer, Verena Kittsteiner, Christiane Mayer, Mathias Meyer, Christa Näpfel, Daniel Näpfel, Martin Preiß, Julie Princz, Lissa Princz, Anton Puff, Claudia Rackl, Franz Rackl, Gabriel Rackl, Raffaela Rackl, Gregor Schlapak, Johann Schmidtlein, Günther Seidel, Maria Talavasek, Susanne Unger
Für 40 Jahre Walter Fuchs, Waltraud Fuchs, Karlheinz Klatt, Josef Lang, Konrad Meierle, Johannes Raithel, Brigitte Rühl, Karl Rühl, Renate Schick, Florian Schmidt, Peter Schramm, Gertrud Wittmann, Johann Wittmann
Für 50 Jahre Robert Bauer, Dieter Christmann, Peter Hohaus, Walter Köbler, Herbert Schilhabel, Ingrid Vulpius, Erika Weichmann, Carl Wüst
Für 60 Jahre Ursula Krampf, Ursula Struller
Für 70 Jahre Ekkehard Lucke, Willi Pauckner
und für 75 Jahre Eugen Benzinger, Konrad Krien, Erika Scharrer
Anschließend gab es eine Auswahl an Bildern von den Unternehmungen des vergangenen Jahres. Mit angeregten Gesprächen und der gelungenen musikalischen Umrahmung durch das Duo Anita+Andrea von der Langenaltheimer Feuerwehrkapelle fand der Abend dann einen stimmungsvollen Ausklang.