Hüttentour
Berliner Höhenweg, Teil 3 - Grande Finale
Bereits in den letzten beiden Jahren waren wir am „Berliner Höhenweg“ im Zillertal unterwegs. In diesem Sommer stand der krönende Abschluss auf dem Programm. Von Ginzling ging es zunächst mit dem Floitentaxi durch den gleichnamigen Talgrund auf die Greizer Hütte (2.227 m), die wunderschön am Fuße des Floitengletschers liegt. Eigentlich wollten wir am Nachmittag den Hausberg der Hütte, den 3.002 m hohen Gigalitz, besteigen, aber nach eingehender und informativer Besprechung mit dem netten Hüttenwirt, hakten wir das Thema wegen zu schlechter Witterungsverhältnisse und einer Neuschneeauflage im Gipfelbereich ab.
Alternativ spazierten wir ca. eine halbe Stunde Richtung Floitenkees und verbrachten den restlichen Abend in gemütlicher Runde in der Hütte. Am nächsten Tag war der Übergang über die 2.710 m hohe Lapenscharte zur Kasseler Hütte das Ziel. Nach einer abwechslungsreichen 6,5 stündigen Tour, stets über der 2000 m-Marke, erreichten wir das zweite Etappenziel auf 2.177 m. Unterwegs herrschten noch relativ gute Sichtverhältnisse, sodass wir einen Eindruck über den zu erwartenden dritten Tag, den „Aschaffenburger Höhenweg“, bekommen konnten. Kurz bevor wir unser Nachtquartier erreicht hatten, wurde der Weg durch eine Hängebrücke recht interessant gestaltet. Auch im weiteren Verlauf waren sehr zutrauliche Murmeltiere hin und wieder unsere Wegbegleiter. Kaum an der Hütte angekommen, verdichtete sich der Nebel wieder.
Nach einem besonders ausführlichen Wetterbericht vom Hüttenwirt vor versammelter Mannschaft stand einem heiteren Abend nichts mehr im Wege. Über den sog. „Siebenschneidsteig“ (auch bekannt als „Aschaffenburger Höhenweg“), der dennoch Bestandteil des Berliner Höhenweges ist, führte der Weg am dritten Tag, mal einfach, mal anspruchsvoller, teils seilversichert, von der Kasseler Hütte zur Karl-von-Edelhütte. Auf dieser Etappe hatte es das Wetter sehr gut mit uns gemeint. Bei besten Bergverhältnissen absolvierte die 13-köpfige Truppe den letzten, aber wohl auch anspruchsvollsten, Teilabschnitt des gesamten Höhenweges. Nach 8,5 Stunden war es soweit. Der Berliner Höhenweg mit seinen mehr als 80 km und über 10.000 Hm war geschafft und wurde entsprechend gefeiert.
Am Abend hatten wir als Belohnung noch einen sehenswerten Sonnenuntergang über dem Zillertal erlebt. Leider zog über Nacht ein Gewitter auf, das auch Schlechtwetter mitbrachte. Somit stiegen wir am 4. Tag nur noch bis zur Bergstation der Ahornbahn ab. „Die Ahornspitze läuft uns nicht davon!“, so meinten einige Bergsteiger. Die Gondel brachte uns alle sicher zum Ausgangspunkt zurück, von wo aus die Heimreise angetreten wurde.
Zu allem Glück trafen wir bei unserem Abschlussessen am Achensee auf eine ambitionierte Tourengruppe, die uns allen wohl bekannt war -was für ein Zufall!!
Ralf Singer
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