Schneeschuhtour

Als Schneeschuhtour für Einsteiger haben wir uns in diesem Jahr den Denneberg im Allgäu ausgesucht.

Ein einfach zu begehender Aussichtsberg, der einen tollen Ausblick auf die Nagelfluhkette verspricht. Dass die Einstufung als „leichte Tour“ auch immer eine subjektive Einschätzung ist, wurde uns wir beim Vorgehen der Strecke klar. Eine Steilstufe am Fels ist mit ein paar eisernen Trittstufen entschärft. Die sind im Winter aber schneebedeckt, und das macht den Abstieg darüber nicht einfacher. Da müssen wir ein Seil mitnehmen, war die klare Erkenntnis daraus.

Das spannende bei jeder Tour ist das Wetter und im Winter auch die Lawinenlage. Beides war im Vorfeld nicht wirklich ideal. Mit Tauwetter und immer wieder neuen Niederschlägen ergab sich auch bei der Fahrtbesprechung 2 Tage vorher noch kein klares Bild, was uns erwarten würde.

Mit einer ordentlichen Portion Zweckoptimismus wurde aber einstimmig entschieden, dass wir fahren. Und das war auch gut so. Von den vorhergesagten 20 bis 30cm Neuschnee sind in dieser Region nur ca. 4cm niedergegangen. (Solche Informationen kann man morgens vor Abfahrt bei den Messstationen des Lawinenwarndienstes online abfragen)

Am Parkplatz der Hochgratbahn, unserem Ausgangspunkt, hatten wir noch leichten Schneeregen. Der hat aber nicht lange angehalten. Bis zur Prodel Alpe folgten wir dem Fahrweg, danach ging es auf dem teilweise bewaldeten Grat weiter Richtung Gipfel.  Im Aufstieg konnten wir beobachten wie der Nebel immer wieder einzelne Bereiche freigab und andere verhüllte. Auch die Teilstücke durch den verschneiten Bergwald passten perfekt zu der Stimmung.

Die Steilstufe konnte mit einem kurzen Stück Seil, das an einem Baum befestigt wurde, entschärft werden. Das kostet zwar vorher etwas Überwindung, stärkt aber danach das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. An der oberen Denneberg Alpe machten wir Mittagsrast, bevor es über den eigentlichen Gipfel wieder zurück ins Tal ging.

Alle waren sich einig, dass es eine schöne Tour war, auch wenn die Sonne den ganzen Tag vom Hochnebel verdeckt war, und wir immer nur Bruchstücke der Nagelfluhkette sehen konnten.

Helmut Auernhammer