Berichte

Hochtour

06.08.2021 08:53

Na wenn das mal kein Glück war!!

In diesem Jahr braucht man keineswegs von beständigem Hochsommerwetter reden. Eher das Gegenteil ist der Fall – unbeständig, nass, gewittrig – also alles Sachen, die zum Bergsteigen denkbar schlecht sind.

Umso mehr hat es uns mit der Mixed - Hochtourengruppe des DAV Weißenburg gefreut, dass wir am Wochenende bei der Besteigung der Weißkugel (3739m) im Ötztal sehr gute Verhältnisse hatten.

Nach einem 3-stündigem Marsch zur Oberetteshütte, stiegen wir noch weitere 300 Hm höher, um uns einerseits zu akklimatisieren, andererseits trainierten wir nochmals das Handling der Spaltenbergung mittels Mannschaftszug. Erste freie Blicke zum Gipfelaufbau der Weißkugel ließen uns den ungefähren Wegverlauf des Folgetages erahnen und einschätzen.

Eine kleine Abordnung unserer Truppe (die jungen Verrückten) war auf dem Weg zur Hütte bereits Richtung Saldurspitze abgebogen, um diesen doch sehr anspruchsvollen Gipfel auch noch zu bezwingen. So wurde für die drei Jungs aus einem gemütlichen Hüttenzustieg ein sehr langer und anstrengender Bergtag mit mehr als 1800 Hm im nicht ganz einfachen Gelände. Erschöpft, aber begeistert trafen sie dann am Abend bei uns am Stützpunkt ein.

Der Gipfelsturm am Samstag begann bereits sehr zeitig. 04:30 Uhr frühstücken und 05:30 Uhr Abmarsch Richtung Weißkugel. Nach zwei Stunden erreichten wir in 3000m Höhe den Matscher Ferner.  In 4er Seilschaften stiegen wir über den Gletscher, der doch noch eine relativ große Schneeauflage hatte, sodass erhöhte Vorsicht wegen der verdeckten Spalten geboten war. Zu unserem großen Glück waren die Verhältnisse für eine Hochtour geradezu ideal. Leicht gefrorener Firn ließ sich perfekt begehen. Wir kamen sehr gut voran. Auch die ca. 30 – 35° steile Stufe zum Südgrat stellt kein Problem dar. Immer wieder peitschte der frische Wind Wolken in den Gipfelbereich. Dadurch wurde der Schnee nicht zu sehr von der Sonne aufgeweicht. Am felsigen und verschneitem Gipfelgrat war dann klettern mit Steigeisen angesagt. Aber es lohnte sich allemal. Die Weißkugel ist nicht nur der zweithöchste Berg im Ötztal, sondern auch ein Panoramagipfel der seinesgleichen sucht. Nach dem obligatorischem Fotoshooting machten wir uns auch gleich an den Abstieg.

Pünktlich zur Kaffeezeit saßen wir alle wohlauf und sehr gut gelaunt auf der Terrasse der Oberetteshütte und ließen uns den hausgemachten Kuchen und Apfelstrudel schmecken.

Mit einer Teilnehmerzahl von immerhin 16 Tourengehern (vier 4er Seilschaften) war diese Hochtour doch eine gewisse Herausforderung für Tourenleiter Ralf Singer, der sich beim Feiern des Gipfelerfolges am Abend bei seiner tollen Truppe bedankte.

Da der Wetterbericht für den Folgetag ein sehr hohes Niederschlagsrisiko prophezeite, beschlossen die DAV’ler den direkten Abstieg ins Tal. Zudem mussten einige Teilnehmer während der Heimreise noch bei einer Corona Teststation einen Zwischenstopp einlegen, um den Anforderungen für die Einreise nach Deutschland gerecht zu werden.

Abschließend bleibt eine sehr schöne Erinnerung an ein richtig tolles, hochalpines Bergerlebnis im Ötztal.
Vielen Dank an euch Alle für die problemlose Durchführung einer grandiosen Hochtour!

Bis zum nächsten Mal!!
Euer Ralf

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