Schneeschuh-Tour
Eine Idee von Winter
Das war es, was der Bayerische Wald uns am zweiten Februar-Wochenende offenbar vermitteln wollte - vielleicht als Belohnung für die optimistische Erwartung mit der wir 15 Wintersportfreunde uns unter der Überschrift „Schneeschuhtour“ dem Goldsteig widmen wollten. Einige waren bereits am Freitag in Böbrach angereist, um die Tour am nächsten Tag entspannt angehen zu können. Aber selbst hier herrschte – wie im gesamten Umland eher Frühlingsstimmung.
Nachdem wir unsere Gruppe am Parkplatz des Skigebietes Eck komplettiert hatten, konnten wir sehen, dass die Liftbetreiber erfolglos versucht hatten, mit dem wenigen vorhandenen Schnee die Piste zu präparieren. Das Ergebnis reichte gerade noch für Rodelabfahrten. Daher begann unsere Wanderung mit den Schneeschuhen am Rucksack – allerdings bei sehr schönem, sonnigem Wetter. Die einzelnen Schneereste auf den Waldwegen waren zum großen Teil gefroren, was zumindest etwas erhöhte Konzentration beim Gehen verlangte. Die ersten Gipfel, die zu erklimmen waren – der kleine und große Riedelstein – verstärkten diesen Effekt noch einmal. Der Weiterweg auf dem Goldsteig führte mal nord- mal südseitig vom Kamm und so musste jeder für sich entscheiden, wie mit diesem Mix am besten umzugehen ist. Einige sehr Trittsichere blieben beim Bergschuh, andere zogen die Grödel oder Schneeschuhe an. Für diejenigen, die über die Rauchröhren hinüberwollten, gab es zu den Traktionshilfen aber keine Alternative. Nach einer schönen, leichten und schneefreien Kletterei durch einen Kamin ging es auf der Gegenseite auf Blankeis abwärts – hier waren Füße, Hände und Nerven gefordert.
Nach ein paar weiteren Auf- und Abschwüngen auf dem bereits bekannten wechselnden Untergrund erreichten wir nach kurzer Zeit unser Tagesziel – die Kötztinger Hütte unterhalb des Mittagstein bei strahlendem Sonnenschein. Da wir nach ausgiebiger Brotzeit den gleichen Weg zurück nehmen mussten, gab es keine Überraschungen mehr.
Am Parkplatz konnten die Logistiker unter uns mit der Umsetzung eines ausgeklügelten Plans für den nächsten Tag beginnen – Fahrzeuge so platzieren, dass wir keinen Bus brauchen.
Den Abend verbrachten wir zusammen im Hotel in Böbrach. Am nächsten Tag fuhren wir – unserem raffinierten Plan folgend – in veränderter Besetzung mit weniger Autos zum Parkplatz Schareben. Von hier führte unser Weg zielstrebig bergauf, bis wir am Reischflecksattel wieder auf den Goldsteig trafen, auf dem wir in westlicher Richtung wandern wollten. Bei ähnlichen Bedingungen wie am Vortag ging es über Schwarzeck, das „leuchtende Gipfelkreuz“ und Ödriegel bis zum Parkplatz Eck.
Da unser Logistik-Plan funktionierte, fanden Alle ihre Fahrzeuge wieder und so endete für uns 15 ein sehr schönes Wanderwochenende. Auch wenn die ganz großen Schneemengen nicht dabei waren, so bekamen wir doch eine Idee vom Winter in den Bergen und vielleicht muss man sich in den nächsten Jahren einfach auf eine flexiblere Freizeitplanung einstellen – uns hat es gefallen.